LEBEN & WERK 
von Jürgen Wittdorf

Jürgen Wittdorf (* 25.07.1932 in Karlsruhe;  † 02.12.2018 in Berlin) war ein deutscher Maler und Grafiker. Er studierte an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig u.a. bei Gabriele Meyer-Dennewitz. Sie war auch seine direkte Nachbarin seiner 1964 erworbenen Sommerresidenz in Carwitz, wo auch zahlreiche seiner phantastischen Zeichnungen und späten Fotografien entstanden. 

 

Bis 1970 war Jürgen Wittdorf dann Meisterschüler an der Berliner Akademie der Künste bei Lea Grundig. Er war freischaffend tätig und später auch Lehrbeauftragter. Während seiner Lehrtätigkeit am Institut für Kunsterziehung an der Karl-Marx-Universität Leipzig entstand ab 1960 sein bekannter Holzschnitt-„Zyklus für die Jugend“.

Wittdorf war ein Meister der gestalterischen Zwischentöne. Bekannt ist er neben seinen meisterlichen Holzschnitten auch für zahlreiche Buchillustrationen sowie für seine ausdrucksstarken Portraits und Aktzeichnungen, die unmittelbar vielschichtige Emotionen beim Betrachter wecken können. Der renommierte deutsche Kunsthistoriker Dr. Wolfgang Hütt bezeichnete Wittdorf in seinem Buch "Junge Bildende Künstler der DDR" schon 1965 als einen der wichtigsten Grafiker seiner Zeit. 

 

Im Herbst 2020 gab es eine von Kultursenator Klaus Lederer eröffnete eindrucksvolle Wittdorf-Ausstellung im Kunstverein Ost (KVOST) mit Leihgaben des Schwulen Museums und aus der Sammlung von Jan Linkersdorff. Hier Berichte dazu aus der Berliner Zeitung, Tagesspiegel, TAZ, nd, der Freitag sowie Die Welt (anklicken!). 

 

Zum Anlass seines 90. Geburtstags gab es von September 2022 bis Februar 2023 eine grandiose Werkschau im wundervollen Schloß Biesdorf in Berlin - ein weiterer Meilenstein hin zu einer angemessenen Würdigung seines Lebenswerkes. Es freut uns sehr mit 40 Blättern aus der Sammlung Kollek dazu beigetragen zu haben, den fast 40.000 Besuchern Wittdorf näherzubringen. Besonders erwähnenswert ist auch, dass Wittdorfs Arbeiten dabei zeitgenössische Positionen vom ebenfalls großartigen Norbert Bisky und anderen Künstlern gegenübergestellt wurden. Das sagt die  Presse...

 

2023/24 gab es dann den internationalen "Ritterschlag", als Werke von Wittdorf im renommierten Walker Art Center in den USA gezeigt wurden, kuratiert von Pavel Pys. Hierüber berichtete sogar die New York Times.  Im März 2024 wurde Wittdorf dann wieder in seiner Heimat Berlin mit einer Jubiläumsausstellung aus der Sammlung Kollek gewürdigt. Kurz danach ging es dann wieder in die USA, ins Phoenix Art Museum

 

Weitere Infos zum Künstler finden Sie auch bei Wittdorf auf facebook oder auf Instagram.

Abb.:
Wittdorf, Jürgen: Selbstportrait, signiert 14.12.1951, Blatt 40x30cm.